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Schlaganfall
Wie kann man einen (weiteren) Schlaganfall verhindern?
Bei Rauchern ist das Risiko doppelt so hoch wie bei Nichtrauchern. Unvermeidbare Risikofaktoren sind höheres Alter; bei 65jährigen Patienten ist das Risiko gegenüber jungen Patienten verdoppelt, bei 75jährigen Patienten vervierfacht und bei 85jährigen Patienten verachtfacht. Auch eine Zuckererkrankung verdreifacht das Schlaganfallrisiko. Vielfältige Möglichkeiten bestehen in der Vorbeugung. Man unterscheidet zwischen einer sog. Primär- und einer Sekundärprophylaxe. Prophylaxe bedeutet allgemein Vorbeugung, z. B. eines ersten (primär) oder eines weiteren Schlaganfalls (sekundär). Zur Vorbeugung eines Herzinfarktes kann man Aspirin schon vor einem ersten Herzinfarkt einnehmen. Zur Vorbeugung eines ersten Schlaganfalls wird Aspirin jedoch nicht empfohlen. Die medikamentöse Primärprophylaxe des Schlaganfalls beschränkt sich damit auf Patienten, die besondere ausgeprägte individuelle Risikofaktoren haben. Im allgemeinen sollten die Risikofaktoren durch eine gesunde Lebensführung ausgeschaltet werden.
Primär- und Sekundärprophylaxe
Innerhalb des ersten Jahres nach einem Schlaganfall erleiden zwischen 5 und 14%, innerhalb der ersten 5 Jahren zwischen 25 und 42% der Patienten einen weiteren Schlaganfall. Das Ziel der ärztlichen Behandlung ist es daher, das Risiko weiterer Schlaganfälle zu minimieren (sog. Sekundärprophylaxe).
Wie kann die Lebensführung verändert werden?
Regelmäßige körperliche (sportliche) Betätigung senkt das Arterioskleroserisiko. Wenn das Rauchen aufgegeben wird, liegt bereits nach 5 Jahren das gleiche Schlaganfallrisiko wie bei Nichtrauchern vor.
Hoher Blutdruck erhöht das Schlaganfallrisiko um das 4- bis 6fache. Er ist der bedeutendste Risikofaktor für die Arteriosklerose. Der Blutdruck wird bei Werten, die auf Dauer höher sind als 140/90 mm Hg, als erhöht angesehen. Da ein erhöhter Blutdruck zunächst kaum spürbar ist, sollte jeder, seinen Blutdruck mindestens zweimal pro Jahr messen zu lassen. Dies sollte noch häufiger erfolgen, wenn irgendwann einmal höhere Blutdruckwerte aufgefallen sind. Die einfachste Form der Behandlung besteht in einer verminderten Salzzufuhr, Gewichtsabnahme, Nichtraucher werden und regelmäßiger Bewegung . Erst wenn diese Maßnahmen ausprobiert wurden und dann nicht ausreichen, sollte der Blutdruck mit Medikamenten gesenkt werden.
Wichtig ist weiterhin, dass die Blutfettwerte im Normbereich sind. Hierbei sind zuerst Diät, regelmäßige körperliche Betätigung und nur in schweren Fällen auch eine medikamentöse Behandlung sinnvoll. Übermäßiger Alkoholmissbrauch führte in einer Studie zu vermehrtem Auftreten von Schlaganfallen. Geringer Alkoholkonsum, wie z. B. ein Glas Wein oder ein Glas Bier pro Tag wird nicht als riskant angesehen.
Übergewicht belastet das gesamte Kreislaufsystem. Indirekt ist es auch mit höheren Cholesterinwerten sowie höherem Blutdruck und Blutzucker verknüpft. Übergewichtigen Patienten sollten vernünftige Diätprogramme und körperlichen Aktionsprogramme vorgeschlagen werden. Diät alleine wirkt nur kurzfristig, bei gleichzeitiger körperlicher Aktivität jedoch langfristig.
Eine salzarme Diät, die auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren und wenig Cholesterin enthält, kann dazu beitragen, den Blutdruck und das Cholesterin zu senken sowie das Gewicht reduzieren.