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Schlaganfall
Was muss bei der Therapie mit Gerinnungshemmern beachtet werden?
Die Blutgerinnung sorgt dafür, dass man nach einer Verletzung nicht verblutet und die Wunde unter dem geronnenem Blut heilen kann. Dieser lebensnotwendige Schutzmechanismus kann bei bestimmten Erkrankungen aber auch das Gegenteil bewirken. Wenn Blut im Körper, insbesondere im Gefäßsystem gerinnt und sich so ein Thrombus bildet, kann dies z. B. zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. Gerinnungshemmer, auch "Antikoagulanzien" genannt,hemmen die Blutgerinnung. Damit man bei einer Verletzung nicht verblutet, muss die Dosierung genau eingehalten werden. Die Beurteilung der Wirksamkeit der Blutgerinnungshemmung erfolgt durch die regelmäßige Bestimmung des Quick-Wertes (s. oben). Dies gewährleistet, dass man im Verletzungsfall zwar etwas länger blutet, die Blutung jedoch auch dann immer noch zum Stillstand kommt.
Erst wenn intensivere Blutungen aus Nase und Mund auftreten oder sich der Urin rötlich bis schwärzlich färbt oder der Stuhl Blutungen oder eine Schwärzung aufweist, muss sofort der Arzt eingeschaltet werden.
Einnahme. Die Antikoagulanzien müssen besonders sorgfältig eingenommen werden. Es reicht die einmalige Einnahme einer Tablette täglich, meist abends vor dem Einschlafen. Einige Tricks helfen, die regelmäßige Einnahme sicherzustellen. So erinnert die Aufbewahrung des Medikamentes auf dem Nachttisch den Patienten daran, dass er dieses Mittel noch nehmen muss. Hierbei kann der Einnahmezeitpunkt um einige Stunden variieren. Falls der Patient die Einnahme vergessen hat, sollte er nicht am nächsten Tag die doppelte Dosis nehmen, sondern nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Dosis individuell korrigieren.
Patienten, die ein Leben lang Antikoagulanzien einnehmen müssen, z. B. nach künstlicher Herzklappenimplantation, bei bestimmten Herzerkrankungen und häufigen Schlaganfällen können auch die Einstellung der Blutverdünnung durch einen Tropfen Fingerbeerenblut selbst bestimmen. Die auf dem Markt erhältlichen Gerinnungsmonitore sind gut transportierbar und nach einer entsprechenden Schulung einfach zu bedienen. Mit der Einverständnis des Arztes besteht dann die Möglichkeit, dass die Krankenkassen die Kosten für dieses Gerät übernehmen.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Der Patient sollte darauf achten, dass auch andere Medikamente die Gerinnung des Blutes weiter abschwächen oder verstärken können. Daher sollten jeweils die "Arzneimittelwechselwirkungen" im Beipackzettel sorgfältig geprüft werden. Auch größere Mengen Alkohol schwächen die Blutgerinnung. Rauchen kann die Blutgerinnung verstärken und sollte aus diesem Grunde gemieden werden. Insbesondere sollte vermieden werden, gleichzeitig Acetylsalizylsäure (Aspirin), z. B. gegen Kopfschmerzen einzunehmen. ASS hemmt die Blutplättchenfunktion und kann in Kombination mit einem Antikoagulans eine besonders starke Blutungsneigung bewirken.