Krankheitsbilder > Schlaganfall
Schlaganfall
Vitamin K. Antikoagulanzien wirken über die Abschwächung der Wirksamkeit von Vitamin K (Ausnahme: ASS). Dies bedeutet, dass alle Speisen, die besonders viel Vitamin K beinhalten, die Einstellung der Antikoagulanzien-Therapie durcheinander bringen können. Dies trifft in erster Linie für grünes Gemüse zu, das besonders reich an Vitamin K ist. Nahrungsmittel, die besonders viel Vitamin K enthalten, sind u. a. anderem Kohl, Spinat, Sauerkraut, Brokkoli, Blumenkohl, ebenso Schweinefleisch, fettes Rindfleisch und Innereien. Man sollte versuchen, diese Gemüsesorten regelmäßig auf dem Speiseplan zu ersetzen und keine vegetarischen Diättage einlegen.
Vorhofflimmern und andere Herzerkrankungen
Herzerkrankungen im Allgemeinen erhöhen das Schlaganfallrisiko um das 6fache, speziell Vorhofflimmern um das 4- bis 6fache. Vorhofflimmern (10% aller Schlaganfallpatienten) tritt eher bei Patienten über 65 oder bei Patienten mit Herzproblemen oder Schilddrüsenüberfunktion auf. Hierbei schlägt der Vorhof schnell und unvorhersehbar, mit der Folge, dass das Blut verwirbelt wird. Normalerweise schlagen Herzvorhöfe und -kammern parallel zum Pulsschlag mit einer Häufigkeit zwischen 60 und 80mal pro min. Beim Vorhofflimmern schlägt der linke Vorhof bis zu 400mal pro min. Hierbei können sich Blutgerinnsel bilden, die dann ins Hirn gespült werden. Vorhoffflimmern muss in der Regel medikamentös behandelt werden.
Viele Patienten bemerken das Vorhofflimmern nicht. Andere klagen über Herzklopfen, oft unregelmäßig und stotternd. Bei wieder anderen Patienten treten Schwindel, Schwarzwerden vor den Augen und Verschwommensehen auf. Einige Patienten klagen über Brustkorbschmerzen. Anhand eines EKG kann Vorhoffflimmern nachgewiesen werden. Das EKG misst über Oberflächenelektroden die Herzströme. Es ist eine harmlose, schmerzfreie Untersuchung.
Beim Nachweis einer Herzrhythmusstörung wird der Arzt zunächst versuchen, den normalen Herzrhythmus wieder herzustellen. Dieser Vorgang wird auch als Kardioversion bezeichnet. Man kann versuchen, dies durch Medikamente oder durch elektrische Stimulation zu bewirken. Wenn so keine Verbesserung eintritt, müssen gerinnungshemmende Medikamente aus der Gruppe der Dicumarone verschrieben werden. Und falls auch das nicht hilft muss Acetylsalicylsäure oder ein anderes ähnlich wirkendes Mittel verschrieben werden.
Gefäßchirurgie
Operative Erweitungen von Gefäßverengungen sind frühestens während der Sekundärprophylaxe, also nach erstmaligem Auftreten von Schlaganfallsymptomen, angezeigt. Dies ist z. B. der Fall, wenn Schlaganfallwarnsymptome, meist nur über wenige Minuten (sog. transitorisch ischämische Attacken), aufgetreten sind. Liegt ein Schlaganfall aufgrund einer Verengung der Halsschlagadern vor, kann eine chirurgische Erweiterung des Gefäßinnenraumes erfolgen (sog. Karotis-Endarterektomie). Dieses Verfahren wird derzeit jedoch nur angewandt, wenn eine mindestens 70%ige Verengung des Gefäßes vorliegt, andererseits darf noch kein Verschluss vorliegen. Das Schlaganfallrisiko kann hierdurch um bis zu 70% vermindert werden. Da die Operation ein gewisses Risiko in sich birgt, selbst durch eine vorübergehende Durchblutungsdrosselung einen Infarkt auszulösen, sollte man sie nur dann vornehmen, wenn die Umstände ein Operationsrisiko von höchstens 5% erwarten lassen.